Trotz der steigenden Corona Zahlen sollen Pflegeheimbewohner weiterhin Heimbesuche empfangen können und nicht, wie im Frühjahr, durch Besuchsverbote isoliert werden. Um dies möglich zu machen stellten der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Pflegebeauftragte der Bundesregierung Andreas Westerfellhaus am letzten Freitag Empfehlungen vor, wie Bewohnern in Pflegeheimen weiterhin Besuch durch Freunde und Familie ermöglicht werden soll.

Dies solle durch Corona Schnelltests, FFP2 Schutzmasken und Ausnahmeregelungen ermöglicht werden. Besucher mit Erkältungssymptomen erhalten dabei keinen Zutritt zu Pflegeeinrichtungen. Zudem soll bei jedem Besucher die Körpertemperatur gemessen werden.

Im Grunde genommen gelten sonst die gleichen Regeln wie sonst auch. Die Hände sollen gründlich gewaschen und desinfiziert werden, der Mund-Nasen-Schutz muss nach Vorschrift enganliegend getragen werden und es muss ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Zudem muss sich jeder Besucher bei einem Heimbesuch registrieren lassen um im Falle einer Ansteckung nachverfolgbar zu sein. Ebenfalls ist es wichtig, dass die besuchten Räumlichkeiten ausreichend gelüftet werden. Außerdem solle gemeinsames Essen und Trinken vermieden werden.

Unterdessen meldet sich der Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Stiftung Patientenschutz zu Wort. Man bräuchte keine Ratschläge, sondern tatsächliche praktische Hilfe. Es fehle grade an praktischer Hilfe für Personal in Pflegeheimen zur Bewältigung der Corona Pandemie.

Er bezieht sich mit seiner Aussage vor allem darauf, dass geklärt werden müsse, wo Schnelltests zu bekommen seien und wer die Qualität der Schnelltests sicherstelle und diese vornehme. Nicht nur bei Besuchern, sondern auch beim Pflegepersonal müssten diese Tests vorgenommen werden. Vor Ort fehlen jedoch systematische PCR- und Schnelltests für diese Zwecke.

Eine Isolierung der rund 900.000 Pflegeheimbewohner ließe sich nicht verhindern, so lange nicht personell und finanziell unterstützt werden würde.